Radikale Inklusion – Ein Plädoyer für Gerechtigkeit

Ein Buch von Hannah Wahl

Als ich dieses Buch gelesen habe, wurde mir selbst als Frau mit Behinderung immer mehr und mehr klarer, dass noch zu viele Stereotype über Menschen mit Behinderungen in unserer Gesellschaft vorhanden sind. Ich las dieses Buch, markierte und unterstrich viele Stellen darin, unter anderem diese Aussage von Wahl: 

Wir müssen Inklusion, das Gegenstück zur Ausgrenzung als das betrachten, was es ist. Inklusion ist weder als optionales Sozialengagement zu verstehen, noch ist sie auf den Bereich der sogenannten ‚Sonder- und Heilpädagogik‘ begrenzbar. Inklusion muss gesellschaftspolitisch sein. Sie geht uns alle an. Sie zwingt uns, vorhandene Machtverhältnisse ebenso zu hinterfragen wie ökonomische Mechanismen und die Art unseres Zusammenseins. (Wahl 2023, S. 13)

Diese Argumente der Ausgrenzung und des vermeintlichen Sozialengagement gegenüber von Menschen mit Behinderungen wird gefühlt in Dauerschleife von Inklusionsaktivist:innen erwähnt und kritisiert. Leider wird diese Tatsache noch zu wenig von Menschen ohne Behinderungen hinterfragt. Die Streitschrift animiert alle Leser:innen dazu, sich unausweichlich mit der Gleichberechtigung von Menschen mit Behinderungen auseinanderzusetzen. Menschen, die der Realität ins Auge blicken wollen und nicht davor zurückschrecken, Strukturen aufzubrechen. Ich finde, dieses Statement widerspiegelt sich im neongelben Klappenumschlag: Es fällt auf. Es polarisiert sowie das Thema selbst.

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Radikale Inklusion – Ein Plädoyer für Gerechtigkeit

von Hannah Wahl

Leykam Verlag
Erscheinungsdatum: 27.02.2023
128 Seiten, Deutsch, Broschur mit Klappen (Gestaltung: Michéle Ganser)

€ 14,50

ISBN: 978-3-7011-8278-7